Ihr Markenzeichen ist ihre markante Mähne: Auf ihrem Gestüt im hessischen Alsbach züchtet Petra Wolf Curly Horses. Zu Deutsch: Gelockte Pferde. Hübsch anzusehen sind sie - für Pferdeallergiker heisst die Lockenpracht aber auch: Anfassen ausdrücklich erlaubt. Curly Horses gelten als hypoallergen.

"Das Besondere, was eigentlich diese Hypoallergenität ausmacht ist, daß die Hautzellen der Curly Horses ganz andere Proteinmuster haben als bei den anderen getesteten Rassen.

"Eine Eigenschaft, die angeblich verhindert, daß die Berührung mit den Pferden schlimme allergische Reaktionen bis hin zum tödlichen Asthmaanfall hervorruft. Der Allergologe Benno Wölfel hat das bei seinen eigenen Patienten beobachtet."

Mit einem Patienten von mir, der Probleme mit der Haut hatte, bin ich zu den Pferden gegangen, und auch da haben wir nichts beobachten können. Das Wichtigste bei der Allergie ist ja praktisch das Allergen wegzulassen. Und wenn man eine Möglichkeit hat, über so ein Pferd das Allergen wegzulassen, ist das ideal. Da braucht man kein Mittel, da braucht man keine anderen Dinge.

"Weltweit gibt es nur rund 3000 der gelockten Pferde. Ursprünglich stammen sie aus Kanada und wurden dort besonders von Indianern geschätzt. Familie Wolf hat die Curly Horses importiert und will sie als Zuchtrasse eintragen lassen. Ohne diese außergewöhnlichen Tiere hätten die Hessen ihre Pferdeleidenschaft aufgegeben, denn Petra Wolfs Mann wäre wegen seiner Allergie beinahe gestorben.

"Früher hatte er immer Pferde gehabt und ist dann mit der Zeit gegen Pferde allergisch geworden. Wir mussten uns dann damit irgendwann mal abfinden, da er zweimal in der Situation war, wo er fast gestorben wäre. Tieftraurig mussten wir unsere Pferde verkaufen und haben versucht, uns umzuorientieren."

In Alsbach sind jetzt die gelockten Pferde eingezogen. Viele Pferdeallergiker haben schon jetzt Kaufinteresse angemeldet, damit auch sie trotz Allergie nicht aufs Reiten verzichten müssen. Sie möchten, daß ihr bestes Pferd im Stall bald ein Curly Horse ist.